Traumatherapie

Ein Trauma ist die unvollständige Reaktion des Körpers auf ein lebensbedrohlich wahrgenommenes Ereignis. Die Situation war so überwältigend, dass der Impuls, zu kämpfen oder zu fliehen, nicht zu Ende geführt werden konnte. Der Körper bleibt in einem erschreckten Zustand mit Gefühlen von Ohnmacht und Hilflosigkeit stecken. Trauma bedeutet auch immer den Verlust von Verbindung, zu uns selbst, unserem Körper, zu anderen Menschen und zu der uns umgebenden Welt.

Neben offensichtlichen Ursachen wie Gewalt, Unfällen, Verbrechen, Krieg oder Naturkatastrophen können sich auch der Verlust von Nahestehenden, Vernachlässigung, Verlassenwerden, körperlicher oder seelischer Missbrauch, medizinische Eingriffe oder eine schwierige Geburt traumatisch auswirken. Da unser Organismus in der Kindheit noch nicht voll entwickelt ist und wir entsprechend ungeschützt sind, wirken solche Erlebnisse dann besonders tief und können die weitere Entwicklung beeinträchtigen. Schon ein Miterleben oder eine traumatisierte Umgebung können zum Trauma führen, da wir mit unseren Nächsten emotional eng verbunden sind.

Die Auswirkungen äußern sich oft zeitverzögert in einem schleichenden Prozess und sind deshalb in ihrer Ursächlichkeit schwer zu erkennen. Oft führen sie dazu, dass wir bestimmte Situationen vermeiden, um nicht erneut verletzt zu werden und schränken uns dadurch in unseren Möglichkeiten ein.

Aus der Verzweiflung durch einerseits permanente Übererregung und andererseits völlige Hilflosigkeit entwickeln sich unterschiedlichste Symptome:

  • Übermäßige Wachsamkeit, extreme Empfindlichkeit
  • Übererregbarkeit, Schreckhaftigkeit, innere Unruhe
  • körperliche Schmerzen
  • Ängste und Panikattacken
  • Erschöpfung und Schlafstörungen
  • sich aufdrängende Erinnerungen
  • Reizbarkeit, Wutausbrüche
  • Suchtverhalten, Depression
  • Gefühle von Entfremdung, Isolation und Kontaktängsten

In der Traumatherapie arbeite ich nach der Methode „Somatic experiencing“ (SE)® von Peter Levine und dem Entwicklungstrauma-Modell NARM von Laurence Heller.

Durch die Wahrnehmung des Körpers und das Verständnis für seine Reaktion wird die nötige Sicherheit geschaffen, eine schrittweise Entladung der blockierten Energien zu ermöglichen. Die behutsame Langsamkeit bei dieser Vorgehensweise vermeidet die Wiederholung quälender Erinnerungen. So kann der Körper seine Fähigkeit zur Selbstregulation, zum durchlässigen Umgang mit Erregung, wieder gewinnen. Die neu gewonnene Verlässlichkeit auf unseren Körper führt zu tiefer, innerer Verbundenheit mit uns selbst.